Der Protest gegen das Krematorium im Sinsheimer Stadtteil Reihen nimmt wieder Fahrt auf. Gegner fordern, dass bis zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs keine Fakten geschaffen werden. Vor knapp zwei Wochen hatte die Stadt die Genehmigung für den Weiterbau erteilt. Investor Claus Wiesenauer kündigte daraufhin im Gespräch mit stimme.de an, die Arbeiten unverzüglich wieder aufnehmen zu wollen.
Pfarrer erwartet Protestaktionen
Das Thema stand nicht auf der Tagesordnung, trotzdem beherrschte es am Montagabend die Sitzung des Ortschaftsrates. Mehrere Dutzend Reihener, die das Krematorium im Gewerbegebiet Oberer Renngrund strikt ablehnen, waren gekommen, um ihrem Ärger Luft zu machen. Ebenfalls vor Ort: Oberbürgermeister Rolf Geinert, der von Ortspfarrer Erhard Schulz an einen kurz zuvor zugestellten Brief erinnert wurde. Darin mahnte der Geistliche die Verantwortlichen der Stadt, keine weiteren Bauarbeiten zuzulassen, bevor die Rechtmäßigkeit der Genehmigung nicht gerichtlich geklärt ist.
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Streit um Krematorium: Pfarrer warnt vor Eskalation
Sinsheim - Der Protest gegen das Krematorium im Sinsheimer Stadtteil Reihen nimmt wieder Fahrt auf. Gegner fordern, dass bis zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs keine Fakten geschaffen werden. Vor knapp zwei Wochen hatte die Stadt die Genehmigung für den Weiterbau erteilt. Investor Claus Wiesenauer kündigte daraufhin im Gespräch mit stimme.de an, die Arbeiten unverzüglich wieder aufnehmen zu wollen.
Pfarrer erwartet Protestaktionen
Das Thema stand nicht auf der Tagesordnung, trotzdem beherrschte es am Montagabend die Sitzung des Ortschaftsrates. Mehrere Dutzend Reihener, die das Krematorium im Gewerbegebiet Oberer Renngrund strikt ablehnen, waren gekommen, um ihrem Ärger Luft zu machen. Ebenfalls vor Ort: Oberbürgermeister Rolf Geinert, der von Ortspfarrer Erhard Schulz an einen kurz zuvor zugestellten Brief erinnert wurde. Darin mahnte der Geistliche die Verantwortlichen der Stadt, keine weiteren Bauarbeiten zuzulassen, bevor die Rechtmäßigkeit der Genehmigung nicht gerichtlich geklärt ist.
Fotos: Hettich
Ein Weiterbau, warnt Pfarrer Schulz im Gespräch mit stimme.de, sei „schädlich für das menschliche Miteinander“ im Ort. Den Brief habe er geschrieben, „um weitere Eskalationen zu vermeiden“. Der Pfarrer erwartet Protestaktionen. Diese müssten unbedingt friedlich bleiben, appellierte er bei der Sitzung am Montagabend. Inge Kästner, Anwohnerin und Gegnerin des Projekts, wirft der Stadt „juristische Winkelzüge“ vor: „Da wird aus Unrecht Recht gemacht“, sagt die Reihenerin mit Blick auf die Baugenehmigung. Wie viele ihrer Mitstreiter fürchtet sie nach wie vor gesundheitliche Gefahren durch das Krematorium.
Schuhe am Bauzaun
Dass es in Reihen brodelt, ist auch an der Baustelle abzulesen. Seit Monaten haben einige Reihener Schuhe an den Zaun gehängt – ein Zeichen des Protests, das in der arabischen Welt gebräuchlich ist.
Am Rohbau finden sich Sprüche wie „Raus hier“. Gegner wie Inge Kästner distanzieren sich klar von solchen Schmierereien: „Das ist ganz sicher nicht unser Stil.“