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Sinsheim: Krematorium ist ein heißes Eisen

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Tags: KrematoriumSinsheim

Zweieinhalb Jahre ruht der Bau jetzt schon. Der Streit um das geplante Krematorium wird immer mehr zu einer Belastung für den Sinsheimer Stadtteil Reihen. Während Befürworter und Gegner mit Spannung zwei Gerichtsentscheidungen entgegenblicken, entladen sich die Emotionen.

In der jüngsten Ortschaftsratssitzung kam es zum Eklat. Gremiumsmitglieder und Publikum warfen sich wüste Beschimpfungen um die Ohren. Es wurde überlegt, den Saal durch die Polizei räumen zu lassen. Ein Mitglied des Dorfparlaments forderte gar den Rücktritt des gesamten Gremiums. "Das kann man nicht gut finden, wie die Dinge dort eskalieren", sagt der Sinsheimer Bürgermeister und OB-Kandidat Achim Keßler. Er hat noch keine Idee, wie wieder Ruhe in das Dorf gebracht werden kann.

Schwierig

Nach nur zwei Jahren Amtszeit wirft Ortsvorsteher Ralf Huber das Handtuch − aus beruflichen Gründen, weil er durch eine auswärtige Arbeitsstelle zu selten in Reihen sein kann. "Es ist auf jeden Fall momentan eine schwierige Situation", meint er und wünscht sich, dass sein Nachfolger erträglichere Zeiten erlebt. Der Zwist ums Krematorium blockiere ein vernünftiges Arbeiten, andere Projekte im Stadtteil blieben ein Stück weit auf der Strecke. Neben Huber sind zwei weitere Ortschaftsräte binnen eines halben Jahres ausgeschieden.

Unterdessen gehen die beiden Gerichtsverfahren, die Gegner der Einäscherungsanlage initiiert haben, ihren Gang. Mit einer Eilentscheidung wollen sie einen Baustopp erwirken. Der Antrag ist am 11. November beim Verwaltungsgericht in Karlsruhe eingegangen. "Im Moment hat die Gegenseite die Gelegenheit, sich zu äußern", erläutert Pressesprecher Matthias Hettich. Das ist in diesem Fall die Stadt Sinsheim. Deren Rechtsanwalt hat das Gericht um eine Fristverlängerung gebeten und will sich bis zum Nikolaustag äußern. "Es könnte sein, dass noch vor Weihnachten eine Entscheidung fällt", erklärt Georg Böhmann, Leiter der Baurechtsabteilung im Rathaus.

Parallel dazu läuft ein Normenkontrollverfahren beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim. Die Krematoriumsgegner fechten hier den geänderten Bebauungsplan an, der rechtliche Grundlage für das Vorhaben ist. Seit Oktober liegt dieser Antrag vor. "Eine Entscheidung steht noch nicht bevor", teilt VGH-Sprecherin Christine Warnemünde mit. Solche Verfahren brauchten im Durchschnitt ein Jahr.

Warten auf Firmen

Dass auf die Baustelle Krematorium noch kein Arbeiter zurückgekehrt ist, hat nach Auskunft von Investor Claus Wiesenauer nichts mit den juristischen Hängepartien zu tun: "Firmen haben nicht immer sofort Zeit." Im ersten Quartal 2012 will Wiesenauer die Anlage fertigstellen.

Für so manchen ist sie ein heißes Eisen. Und so will sich auch der Sinsheimer OB-Kandidat Jörg Albrecht derzeit zur Situation nicht äußern, um später neutral handeln zu können. "Wenn ich gewählt würde", kündigt er immerhin an, "würde Reihen Chefsache werden."

Plan mit Auflagen

Seit Juni 2009 ruhen die Arbeiten am Reihener Krematorium. Regierungspräsidium und Verwaltungsgericht Karlsruhe hatten die Baugenehmigung kassiert. Um eine sichere Rechtsgrundlage zu schaffen, hat die Stadt Sinsheim den Bebauungsplan modifiziert und die Auflagen für die Anlage verschärft.




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