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Tag der offenen Tür Krematorium Innsbruck: „Und wenn man aufwacht?“

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Tags: KrematoriumInnsbruckTagderoffenenTür

„Wie heiß ist es da drin?“ Berührungsängste mit dem Tod haben die Besucher beim Tag der offenen Tür im Krematorium keine.

Ein ungewöhnlicher Ort, um einen sonnigen Samstagnachmittag zu verbringen. Doch das Wetter kann zwei junge Innsbruckerinnen nicht davon abhalten, beim Tag der offenen Türe im Krematorium einmal hinter die Kulissen zu blicken.

„Ich wollte mir anschauen, wie das abläuft, was da passiert und vor allem, welche Luft da herauskommt“, sagt die 28-Jährige. Sie scheint sich ein wenig unwohl zu fühlen, zwischen den mit Blumen geschmückten Urnen. Bei Familie Handke ist das ganz anders. Robert (54) besucht das Krematorium mit seiner Frau und seiner erwachsenen Tochter. „Mich schreckt das Thema Tod gar nicht ab. Ich wollte mir anschauen, wohin man da kommt, Probeliegen sozusagen“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht.

Todernst ist vielleicht das Thema, die Stimmung bei der Führung durch das Krematorium aber nicht. Die Besucher fragen interessiert, sind neugierig, sie wollen genau wissen, wie heiß es in dem Ofen wird, was alles verbrannt werden darf und wie sichergestellt wird, dass die Asche nicht verwechselt wird. Berührungsängste haben sie offenbar keine.

Bei 700 bis 800 Grad wird jeder Sarg mit dem Leichnam einzeln eingeäschert, erklärt Betriebsleiter Dieter Kuba. „Und wenn man im Ofen aufwacht?“, scherzt ein älterer Herr.

In eineinhalb Stunden ist der Kremierungsvorgang abgeschlossen. Zurück bleibt die gekennzeichnete Asche, die in einen ebenfalls speziell gekennzeichneten Aschebehälter gefüllt und später vom Bestatter abgeholt wird. „Was passiert mit Hüftgelenken?“, will Reinhard Piccolruaz (70) wissen und der Führer erklärt ihm bereitwillig: „Implantate und Metallgegenstände wie etwa Sargnägel bleiben zurück, sie werden mit einem Magneten aus der Asche geholt.“

Etwa 500 Leute kommen jedes Jahr am Tag der offenen Tür ins Krematorium, kann der Betriebsleiter aus Erfahrung berichten. Laufend trudeln Interessierte ein, um in kleinen Gruppen durch die unterschiedlichen Räume, von der Kühlung bis zum Ofen, geführt zu werden. Das Publikum ist bunt gemischt. Auch viele junge Menschen sind dabei – wie der 19-jährige René Rainisch. „Ich wollte mir anschauen, wie das hier abläuft, aber für mich selbst will ich dann doch lieber ein Erdbegräbnis“, sagt er nach dem Rundgang. „Sehr interessant“, ziehen Marianne (67) und Kurt (69) Kasinger Bilanz. Die beiden haben schon vor langer Zeit ihre Angelegenheiten geregelt. „Wenn man weiß, was dahintersteckt, dann verliert das Thema Tod und Beerdigung ein Stück des Gruseligen“, ist Christl Prackwieser (67) erleichtert.




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