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Letzte Fahrt nach Osmünde?

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Tags: KrematoriumWeißenfelsOsmündeFlamarium

Das Weißenfelser Krematorium hat den Ofen ab- und damit die Arbeit eingestellt. Eine Nachricht der vergangenen Tage, die im Nachbarkreis einen Mann besonders aufhorchen ließ: Frank Pasic. Er ist Geschäftsführer der Flamarium Saalekreis GmbH. In Osmünde, nahe der Autobahn 14, leitet er eines der modernsten Krematorien Deutschlands - Pasic meint, sogar Europas. In welches Krematorium die Bestatter den Toten fahren, obliegt ihnen selbst. Pasic geht jedoch davon aus, dass Osmünde in jedem zweiten "Weißenfelser Fall" angefahren wird. Avisiert werde sicher auch das Krematorium aus Arnstadt in Thüringen.

Im Durchschnitt wären das etwa 750 Feuerbestattungen mehr für das Flamarium. "Wir sind zwar gut ausgelastet, aber sagen ja. Die Kapazität ist bei uns dafür vorhanden, auch wenn natürlich für die Bestatter und Hinterbliebenen der Preis keine geringe Rolle spielt." In Osmünde sind das 158 Euro pro Feuerbestattung. "Ich weiß, dass andere weniger nehmen", schildert Pasic. Genau rede wohl keiner darüber. In Weißenfels seinen es rund 150 Euro gewesen. 136 Euro und 145 Euro seien andernorts im Gespräch. Hinter der Hand würden auch Sonderkonditionen von rund 100 Euro genannt.

Im hochmodernen Flamarium von Osmünde - 2004 wurde hier eine Riesensumme investiert - finden im Jahr rund 7 000 Einäscherungen statt. Rund 25 Bestatter aus Mitteldeutschland fahren jetzt schon das Gebäude an. Im Durchschnitt werden täglich rund 35 Tote gebracht. "Unsere drei Mitarbeiter arbeiten zweischichtig, wenn es sein muss auch rund um die Uhr", sagt der Geschäftsführer. Der Vorteil des Flamariums: Für Bestatter ist es über eine Chipkarte zu jeder Zeit erreichbar. So ist einer der sechs Grad kalten Kühlräume - insgesamt verfügt das Flamarium über eine Kapazität von 200 Plätzen - auch nachts geöffnet. Ein Vorteil, finden die Osmünder.

Ein weiterer: Die Särge stehen maximal drei Tage bis zur Einäscherung. In Betrieb sind zwei Ofenlinien. Auf das Verfahren der Einäscherung liegt ein Patent. Pasic versucht sich in einer nicht allzu fachlichen Erläuterung. In beiden Öfen findet eine Einäscherung in der ersten Stufe bei 650 Grad und danach bei über 1 000 Grad statt. Die entstehende Asche wird sukzessive über drehbare Platten zur Entnahme nach etwa zwei Stunden befördert.

Über eine magnetische Auslese würden danach Metalle entnommen, hier vor allem Sargnägel, aber auch metallische Implantate. "Wir sind bestrebt, dass wirklich 100 Prozent der Asche in die Urne gelangt. Dafür setzen wir einen Zyklon ein, der letzte Aschebestandteile separiert. Dem Zyklon sind dann noch mehrere Filter zur Feinreinigung nachgeschaltet. Das Verfahren wurde an der Martin-Luther-Universität entwickelt. Das macht unsere Einrichtung und das Flamarium in Halle so umweltfreundlich und einzigartig in Deutschland."

Das Flamarium von Osmünde ist so konzipiert worden, dass zwei weitere Öfen eingebaut werden könnten. Geschäftsführer Pasic zeigt sich unerschüttert von dem Fakt, dass Deutschland immer älter wird. "Dennoch ist die Sterberate weiter mit einem Prozent der Bevölkerungsanzahl pro Jahr konstant. Weitere Öfen planen wir im Moment nicht. Ans Überlegen gehen wir erst dann, wenn sich für uns mehrere Weißenfels' auftun", sagt er.




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