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Hanau: Im Wettbewerb um Verstorbene

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Tags: KrematoriumHanauVerstorbene

Viele verdrängen den Gedanken. Den Gedanken ans eigene Sterben oder an den Tod eines geliebten Menschen. Doch wenn der dann doch irgendwann unweigerlich eintritt, fühlen sich viele Hinterbliebene überfordert.

Hilfestellung dabei, sich frühzeitig mit diesem Thema zu befassen, gibt der gestern vorgestellte erste Hanauer Friedhofswegweiser, der in Kooperation des Eigenbetriebs Hanau Grünflächen und des Leipziger Mammut-Verlages entstand.

Die ausschließlich über Anzeigenerlöse finanzierte Broschüre erscheint in einer Erstauflage von 9000 Exemplaren und gibt den Nutzern neben einem umfassenden Überblick auf das Friedhofswesen in der Brüder-Grimm-Stadt zahlreiche Hinweise darauf, was im Sterbefall zu veranlassen ist. Bereits in 160 Städten gibt es derartige Friedhofswegweiser. Hanau ist nach Offenbach die zweite Stadt im Rhein-Main-Gebiet, die mit einer solchen Informationsbroschüre aufwartet, im Sommer folgt ein ähnlicher Wegweiser für Frankfurt.

Die Tatsache, dass so viele Städte mittlerweile auf eine derartige Broschüre setzen, unterstreicht zum einen das große Informationsbedürfnis vieler Menschen, es zeigt zum anderen aber auch, dass Städte und Gemeinden mit ihren verschiedenen Bestattungsangeboten mittlerweile durchaus auch in einem Wettbewerb stehen. Friedhöfe sind für Kommunen bis zu einem gewissen Grad auch zum Wirtschaftsfaktor geworden. Am deutlichsten wird das vielleicht bei den Krematorien. Hier konkurriert das Hanauer Krematorium, das als eigenständiger Wirtschaftsbetrieb außerhalb des Friedhofgebührenhaushalts agiert, nicht nur mit Einrichtungen in Offenbach und Obertshausen, sondern auch mit Krematorien im benachbarten Thüringen. Jährlich rund 1300 Einäscherungen finden in Hanau statt. Damit, so sagt Bernd Lenz, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Hanau Grünflächen, arbeite das Krematorium noch kostendeckend.
Bestattungskultur hat sich gewandelt

Insgesamt habe sich die Bestattungskultur in Hanau in den vergangenen 20 Jahren komplett gewandelt. Mittlerweile machten Beerdigungen im klassischen Erdgrab nur noch rund ein Drittel aller Bestattungen aus. Zwei Drittel der Verstorbenen würden verbrannt. Der Anteil von Bestattungen in Baum- oder Rasengräbern oder in Columbarien wächst rasant. Der Trend gehe auch zur anonymen Bestattung. Lenz: „Viele Menschen suchen schon zu ihren Lebzeiten den pflegeleichten Weg, auch um Hinterbliebene nicht zu belasten.“ Ein weiterer Beleg für einen grundlegenden Wandel in der Friedhofskultur ist nach Meinung von Lenz auch die „deutlich steigende Zahl vorzeitiger Grabaufgaben“.

Mit dem 1. Hanauer Friedhofswegweiser wurde gestern auch der neue Leiter der Abteilung Friedhöfe im Eigenbetrieb Hanau Grünflächen vorgestellt. Der 44-jährige Olaf Kruse ist seit dem 1. Oktober erster Mann in der Hanauer Friedhofsverwaltung. Er ist ein „absoluter Quereinsteiger“. Als staatlich geprüfter Kommunikationsfachwirt war er bislang für eine Marketingfirma tätig. Nun soll er mit dafür sorgen, dass auch die Hanauer Friedhöfe im Wettbewerb bestehen können. Einen Ausgleich für seine berufliche Tätigkeit findet der 44-Jährige übrigens beim OFC. Er ist seit vielen Jahren Stadionsprecher auf dem Bieberer Berg.




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