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DBU Seminar Krematorium. Technische und betriebswirtschaftliche Tendenzen


Tagung „Krematorium. Technische und betriebswirtschaftliche Tendenzen“ war ein Erfolg.

Die zunehmende Privatisierung von Krematorien führte zu einer intensivierten öffentlichen Diskussion über die technisch-betriebswirtschaftlichen Standards einerseits und den pietätvollen Umgang mit Verstorbenen andererseits. In nationalen und internationalen Arbeitsgruppen beschäftigen sich Fachleute mit diesen Fragestellungen und entwickeln Grundregeln für die Kremation. Auch die für Deutschland anzuwendende VDI-Richtlinie 3891 »Emissionsminderung Einäscherungsanlagen« befindet sich in der Überarbeitung.

von links nach rechts: Herrn de Leur (Krematorium.eu), Herrn Dr. -Ing. Brickwedde (Generalsekretär Deutsche Bundes-
stiftung Umwelt), Herr Dr. Lichtner (Geschäftsführer Bundesverband Deutscher Bestatter), Herr Keizer (Generalsekretär
ICF, International Cremation Federation)

Ziel dieses Seminars war, aktuelle Tendenzen für die Gestaltung von Krematorien aufzuzeigen, wobei neben verfahrens- und prozesstechnischen Aspekten auch die Möglichkeiten der räumlichen Gestaltung unter besonderer Berücksichtigung ethischer Grundregeln behandelt wurden.

Angesprochen sind alle, die sich mit Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb von Krematorien beschäftigen. Hierzu zählen u. a. Ingenieure, Kämmerer und Verwaltungsfachleute aus den Hochbau-, Garten- und Friedhofsämtern, private Investoren, Bestatter, Planer, Hersteller sowie Vertreter von Genehmigungsbehörden, Ministerien, Fach- und Hochschulen und Messinstituten.

Rückblick auf die Osnabrücker Tagung

Die am 22./23. Juni 2009 im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutsche Bundesstiftung Umwelt stattgefundene Tagung hat mit mehr als einhundert Teilnehmern ein großes Interesse für die vielschichtigen Themenbereiche im Zusammenhang mit Krematorien hervorgerufen. Aus dieser Tagung, die gleichsam als orientierend für die Arbeit des VDI-DIN Arbeitskreises zur Überarbeitung der für Krematorien entwickelten VDI-Richtlinie 3891 ge­wertet werden kann, lassen sich folgende wichtige Aspekte ableiten:

   *  Die in Deutschland zur Verfügung stehenden verfahrenstechnischen Systeme sind ge­eignet, höchsten umwelttechnischen Standards zu genügen. Dies wurde, insbesondere im Vergleich zu den europäischen Nachbarn, durch den Generalsekretär des ICF (Inter­national Cremation Federation) in der Diskussion bestätigt. Dennoch konnten weiterfüh­rende Entwicklungen aufgezeigt werden, die zum Ziel haben, den Energieeinsatz weiter zu senken und damit zur CO2 – Reduzierung beizutragen.
   * Der Wettbewerb zwischen den Krematorien in Deutschland führt zu einer Verbesserung des Qualitätsstandards. So stellen sich private wie kommunale Krematoriumsbetreiber mittlerweile gängigen Prüf- und Zertifizierungsverfahren, wie beispielsweise Güte- und Prüfbestimmungen des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. (RAL), des Bundesverband Deutscher Bestatter e.V. (Markenzeichen Krematorium) so­wie des Arbeitskreises kommunaler Krematorien im Deutschen Städtetag (AKK-Siegel „kontrolliertes Krematorium“). Die Umsetzung der Prüfverfahren lässt zukünftig eine ver­besserte Transparenz erwarten, die eine wichtige Voraussetzung ist, negativen Einzel­fällen, wie Zahngoldentnahme oder Müllverbrennung im Sarg, wirkungsvoll zu begeg­nen. Mit diesen Qualitätsstandards, die die von der ICF aufgestellten sowie in der DIN EN 15017 enthaltenen ethischen Grundregeln der Kremation aufgreifen, rückt der respektvolle und würdige Umgang mit Verstorbenen in den Mittelpunkt der Kremationsabläufe.
   * Anhand vorgestellter Beispiele aus der Praxis sowie in der Planung befindlicher Anlagen zeichnet sich ein klarer Trend von der „technisch geprägten Einäscherungsanlage“ hin zu einem „Ort des Abschieds“ ab. Dies stellt neue Anforderungen an das Raumkonzept von Krematorien, das für die jeweilige Trauergemeinde Optionen, wie Trauer- und Kon­dolenzräume, vorsehen sollte. Gerade der Blick über die Grenzen nach den Niederlan­den hat gezeigt, dass dort der „Weg zu mehr Gefühl“ bereits erfolgreich eingeschlagen wurde.

Aus den Fachbeiträgen und Diskussionen während der Veranstaltung konnte eine Vielzahl von Anregungen gewonnen werden, die in die Überarbeitung der VDI-Richtlinie 3891 einfließen werden. Dem Wunsch der ICF auf dieser Basis ein regelmäßig wiederkehrendes Diskussionsfo­rum in Deutschland auf diesem bislang oft tabuisierten Gebiet zu schaffen, wird gerne entspro­chen.

Stuttgart, den 30. Juni 2009

Herr Dr. Schetter (Firma Ruppmann Verbrennungsanlagen,Vorsitzender des VDI-DIN Richtlinien-Ausschusses 3891)  

Herrn Dr. -Ing. Brickwedde (Generalsekretär Deutsche
Bundesstiftung Umwelt) und Seminarleiter Herr Dr.
Schetter (Firma Ruppmann Verbrennungsanlagen,
Vorsitzender des VDI-DIN Richtlinien-Ausschusses 3891)

Herr de Leur (Krematorium.eu)

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