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Im Sondermüll: Abgasstaub aus dem Krematorium

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Kissing. Birgit und Hardy Zielauf aus Kissing konkretisieren jetzt erstmals das ihrer Meinung nach bestehende Gefahrenpotenzial, das für Kissing von einem Krematorium ausgeht. Ein privater Investor will ein solches am Nordwestrand der Kommune errichten und hat dafür bereits die Baugenehmigung erhalten.

Bei hohen Temperaturen, wie sie für eine Kremierung notwendig sind, werden aus Amalgamfüllungen, die vor der Verbrennung oder Erdbestattung nicht entfernt wurden, Quecksilberdämpfe. Diese müssen in Deutschland nicht eigens aus dem Abgasstrom entfernt werden, da solche Anlagen seit 1997 nicht mehr genehmigungsbedürftig nach Bundes-Imissionsschutzgesetz (BImSchG) sind. Das Ehepaar Zielauf verweist dabei auf einen Artikel in der Zeitschrift „Entsorga-Magazin“ vom Juni 2010. „Bereits bei 0,1 bis 0,2 mg Quecksilber pro Kubikmeter Abgas treten bei Inhalation im menschlichen Organismus chronische Vergiftungssymptome auf, so eine Studie des Bayerischen Umweltministeriums“. Der Artikel führt auch an, dass Verstorbene auch elektronische Herzschrittmacher und Bypässe, künstliche Hüftgelenke und Prothesen in und an sich gehabt haben können. Sie sind „auch oft mit Medikamenten aller Art hochgradig angereichert - vom natürlichen Metall- und Schwermetallgehalt des Körpers ganz abgesehen“, so der Autor Martin Boeckh. Das Quecksilber in der Abluft muss nicht mehr gemessen werden.

Pro Kremierung fallen etwa 200 Gramm hoch toxischer Staub an. Dieser muss unter Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz des Personals verpackt, transportiert und auf einer Sondermülldeponie unter Tage abgelagert werden. Der Artikel nimmt Bezug auf ein zu 95 Prozent fertiges Krematorium in einem Vorort von Sinsheim (hier sind 8000 Kremierungen pro Jahr vorgesehen, ein Mehrfaches der in Kissing möglichen). Hier hat sich eine Protestbewegung entwickelt, an deren Spitze der TÜV-Ingenieur Hubert Kerber steht. Er ist der Meinung, dass auch standort- und wasserrechtliche Fragen in die Genehmigungsbetrachtungen wieder mit aufgenommen werden müssten. Laut Kerber dürfe es vor allem nicht sein, dass im Fall einer Störung in der Anlage die Emissionsschutzmaßnahmen durch eine Bypassklappe umgangen werden dürfen. Hier könnte man durchaus mithilfe von Stickstoff den Verbrennungsvorgang unterbrechen und später fortführen. Matthäus Vogel wird in diesem Artikel zitiert, der Leiter des Karlsruher Friedhofsamts. Bei etwa 2500 Kremierungen jährlich öffne sich der Bypass etwa zehn Mal, um eine Überhitzung der Filtereinheit zu vermeiden. Birgit und Hardy Zielauf wiederum verweisen darauf, dass die geplante Kissinger Anlage auf einem Grundstück direkt neben der Bahntrasse besonders im Winter „äußerst riskant“ sei, da die Schwingungen der Züge durch den gefrorenen Boden geleitet werden können. „Die Innenverkleidung der Öfen reagiert auf jede Erschütterung sehr empfindlich.“ Ihren Recherchen nach führe das vermehrt zu Störfällen, „einem bis drei im Monat je Krematorium.“ Anton Schlickenrieder




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